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Mein digitaler Fußabdruck und wie ich ihn verkleinern kann!
4/24: Cookies

Man kann nur spekulieren, wie viele Cookies täglich in unseren Browser-Caches landen, aber wir liegen hier durchaus im Trilliarden-Bereich oder höher. Dies ist auch nicht verwunderlich, wenn ich mir anschaue, was nach einer Stunde surfen alles dort landet. Ohne Gegenmaßnahmen warten die kleinen Datenpakete manchmal Jahre auf den nächsten Zugriff der Webseite, die sie gesetzt hat. Daher sind Cookies durchaus ein relevanter Faktor für die Klimabilanz des Internets, den es zu optimieren lohnt.

Was kann jeder tun, um weniger Cookies zu speichern?

Die Holzhammer-Methode, d.h. alle Cookies im Browser generell zu deaktivieren, macht keinen Sinn, da einige Webseiten dann nur noch eingeschränkt oder gar nicht mehr richtig funktionieren. Moderne Browser bieten zum Glück verschiedene abgestufte Konfigurationsmöglichkeiten an:

Ihr könnt Cookies nach dem Schließen des Browsers generell löschen. Dauerhaft gespeicherte Cookies machen eigentlich nur in wenigen Fällen Sinn: Zum Beispiel, wenn die Seiten wissen wollen, wann Ihr sie zuletzt besucht habt.

Darüber hinaus könnt Ihr verhindern, dass sogenannte "Third Party Cookies", die in der Regel von Werbenetzwerken kommen, überhaupt erst gespeichert werden. Oder Ihr könnt neue Tabs im Browser im sogenannten "Privat-Modus" starten, in dem Ihr dann weitgehend anonym surft. Übrigens würde ich auch in E-Mailprogrammen Cookies grundsätzlich deaktivieren, da es keinerlei Vorteile bietet.

Genaueres findet Ihr in den Einstellungen von Browser bzw. Mailprogrammen unter "Datenschutz" und / oder "Sicherheit". In jedem Fall reduziert Ihr so den versteckten Datentransfer im Hintergrund und erhöht nebenbei auch den Schutz Eurer Privatsphäre. Das merkt Ihr zum Beispiel daran, dass Ihr dann nicht immer die gleiche Werbung seht, wenn Ihr auf unterschiedlichen Seiten unterwegs seid.

Welche Einstellungen Ihr vornehmt, ist natürlich Euch überlassen. Denn Cookies regelmäßig zu löschen oder gar nicht zu speichern kann die Einnahmen werbefinanzierter Webseiten schmälern. Habt Ihr das aber einmal konfiguriert, braucht Ihr euch in Zukunft nicht mehr darum zu kümmern. Die Browser behalten diese Einstellungen auch nach Updates. Es kann danach auch neue Optionen geben, die man sich anschauen sollte.

Ein weiteres Problem sind die leidigen und überwiegend nicht DSGVO-konformen Cookie-Consent-Banner auf vielen kommerziellen Webseiten, die für jeden Besucher lästig sind. Die genaue Anzahl, die wir jeden Tag an- oder wegklicken müssen, kennt niemand. Viele Nutzer klicken bewusst, oder weil die Banner irreführend gestaltet sind, die Option "alle akzeptieren" an und speichern so jedes Mal eine unbekannte Zahl von Cookies im Browser. Es sei denn, er ist anders konfiguriert (s.o.).

Die DSGVO schreibt eindeutig vor, dass ein Opt-Out mit einem Klick möglich sein muss und keine Option farblich bevorzugt dargestellt werden darf. Viele Webseitenbetreiber verstoßen bewusst dagegen, weil sie bisher keinerlei Strafen von den Aufsichtsbehörden befürchten mussten.

Dieses Thema könnte sich durch eine verschärfte EU-Gesetzgebung in näherer Zukunft auch ganz erledigen, denn die Zeit der Cookies scheint abzulaufen. Und damit würden uns Milliarden unnötige Klicks auf Cookie-Banner und Abermilliarden gespeicherte Cookies auf unseren Endgeräten erspart bleiben. Und damit auch viele CO2-Emissionen!

Am 5. Dezember geht es weiter mit dem Thema "Audio-Streaming".


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