Mein digitaler Fußabdruck und wie ich ihn verkleinern kann!
15/24: Hosting
Einige von Euch haben wahrscheinlich eine oder mehrere Internet-Domains registriert und bieten dort selbst Informationen, Dienstleitungen oder Produkte an. Das ist zwar komplizierter als in den Sozialen Medien eine eigene Präsenz zu erstellen, aber WordPress und Homepage-Baukästen machen es heute auch Einsteigern sehr leicht, eine ziemlich professionell aussehende Webseite zu erstellen.
Getreu der alten EDV-Weisheit "A fool with a tool is still a fool!" können so aber auch ziemliche "digitale Dreckschleundern" entstehen, wenn man sich die resultierenden CO2-Emissionen anschaut. Denn unerfahrene Anwender haben in der Regel keinen Einblick in die Vorgänge unter der Motorhaube des Content-Management-Systems. Daher empfehle ich Euch, einfach mal mit einem kostenlosen Tool wie dem Website Carbon Calculator zu prüfen, wie viel Gramm CO2-Emissionen der Aufruf Eurer Startseite verursacht.
Ist der Wert kleiner als 1 Gramm, dann schneidet Ihr schon ganz gut ab. Ist er größer, habt Ihr akuten Handlungsbedarf. Ihr könntet jetzt aber auch etwas schockiert seid, weil Ihr die Information bekommt, dass Eure Seite mehr CO2-Emissionen als 90 Prozent aller mit dem Tool getesteten Webseiten generiert. Das erlebe ich regelmäßig und habe dann ganz andere Argumente, um über Optimierungen mit den Betroffenen zu sprechen. Denn eine solche digitale Visitenkarte wollen sie nicht haben!
Und denkt immer daran, dass jeder Nutzer mit jeder Webseite diesen Test machen kann. Unser Online-Magazin Analytik NEWS liegt übrigens unter 0,1 Gramm, weil das komplette System auf minimalen Datentransfer optimiert wurde. Je mehr Seitenabrufe Eure Seite hat, desto größer sind die Einsparpotentiale! Und oft sind substanzielle Verbesserungen gar nicht so schwierig umzusetzen!
Besucher sehen Euren Seiten leider nicht an, ob sie nachhaltig erstellt wurden. Dazu gehören ganz viele Faktoren wie Serverkonfiguration, Bildoptimierung und die Wahl eines datensparsamen Template im verwendeten Content-Management-System, um nur einige zu nennen. Eine vollständige Optimierung ist nicht trivial und leider ist das Thema selbst bei Agenturen, die Webseiten erstellen und optimieren, oft noch kein Thema. Es geht zu oft nur darum, dass Seiten gut aussehen.
Ihr könnt mich gerne ansprechen, wenn Ihr Hilfe braucht und etwas Gutes für den CO2-Fußabdruck Eurer Webseiten tun wollt. Denn jeder Seitenaufruf zahlt auf Euer persönliches CO2-Konto ein, weil die Besucher kaum Einflussmöglichkeit haben, es sei denn, sie besuchen die Seite nicht mehr. Im Übrigen leistet eine CO2-Optimierung von Webseiten einen positiven Beitrag zur Suchmaschinenoptimierung, weil sie dadurch schneller laden und bessere Core Web Vitals bei Google haben.
Wichtig ist natürlich auch, dass Ihr einen Provider für Eure Seiten wählt, der seine Rechenzentren mit Ökostrom betreibt. Ist das nicht der Fall, solltet Ihr den Wechsel zu einem grünen Anbieter in Betracht ziehen. Eine umfangreiche Liste findet Ihr auf der Seite der Green Web Foundation.
Wenn Ihr beispielsweise WordPress oder ein anderes gängiges Content-Management-System nutzt, sollte ein Wechsel relativ einfach sein. Aber man muss es aktiv angehen und kann das danach natürlich auch offen auf seiner Seite kommunizieren, was leider noch viel zu wenige tun. Denn nur wenn mehr Seitenbesucher für das Thema Green Hosting sensibilisiert werden, dann gibt es bei den anderen irgendwann auch die ein oder andere kritische Nachfrage. Und Ihr seid dann schon Vorreiter!
Am 16. Dezember geht es weiter mit dem Thema "Nachhaltige Angebote".
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