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Mit Strategie schnell zum Ziel: Stellensuche im Internet (LABO 08/2003)

Dr. Torsten Beyer, Dr. Beyer Internet-Beratung


Noch vor fünf Jahren war das Internet bei der Jobsuche keine wirkliche Hilfsmittel und man war nahezu ausschließlich auf die klassischen Medien wie Tageszeitungen, persönliche Kontakte oder Telefonate mit Personalabteilungen angewiesen.
Heute ist die Situation völlig anders, denn es tummeln sich inzwischen zahllose Stellenbörsen im Web. Und auch immer mehr Unternehmen und Institutionen schreiben offene Stellen direkt auf ihren Homepages aus.

Vor der Etablierung des Internet als Massenmedium war die Suche nach einer Anstellung nicht so einfach und preiswert wie heute. Viele kennen noch den wöchentlichen Weg zum Zeitungskiosk, um in überregionalen Tageszeitungen wie der "FAZ", der "Süddeutschen" oder der "Zeit" aktuelle Stellenausschreibungen zu finden. Auch Fachzeitschriften und Mitteilungsblätter von Organisationen wie beispielsweise den "Blauen Blättern" der Gesellschaft Deutscher Chemiker galten als wichtige Informationsquelle. Über die Unternehmen informierte man sich bei Hoppenstedt oder forderte gedruckte Firmenprospekte an, um überhaupt geeignete Arbeitgeber zu finden und um gut vorbereitet zu einem Vorstellungstermin zu erscheinen. Auch Blindbewerbungen oder telefonische Anfragen bei den Personalabteilungen waren ein oft genutztes Instrument.

Heute muten diese Zustände manchen Studienabgängern eher befremdlich und antiquiert an. Und wer vor fünf bis zehn Jahren auf Stellensuche war und momentan vielleicht den Arbeitgeber wechseln will, der findet die heutigen Möglichkeiten im Internet geradezu paradiesisch ob der ungeheuren Informationsfülle, dem einfachen Zugriff auf Stellenangebote oder der kostengünstigen Veröffentlichung eigener Stellengesuche.

Die erwähnten überregionalen Tageszeitungen publizieren heute (zumindest teilweise) ihre Stellenmärkte auch im Internet. Den Stellenmarkt der "Süddeutschen" findet man etwa unter http://jobcenter.sueddeutsche.de und Kurzbeschreibungen der Inserate in der "Frankfurter Allgemeine" unter http://www.faz.net. Der Stellenmarkt der GDCh ist vorab im Internet zu finden (https://www.gdch.de/stellen) und auch viele andere Tages- und Fachzeitungen oder auch Verbände veröffentlichen inzwischen aktuelle Stellenangebote im Internet, so dass sich ein Blick auf deren Webseiten durchaus lohnt. Und auch das Arbeitsamt bietet unter http://www.arbeitsamt.de seine komplette Datenbank (im übrigen der weltgrößte Stellenmarkt!) jedem Internetnutzer an, so dass er oder sie bequem von zu Hause aus nach geeigneten Angeboten recherchieren kann.


Firmen direkt ansurfen

Das alles ist freilich nicht wirklich neu, denn es handelt sich ja um die gleichen Quellen wie früher, nur auf eine andere Art über das WWW einfacher zugänglich gemacht. Wirklich neu ist die Veröffentlichung von Stellenangeboten direkt auf den Homepages von Unternehmen, Institutionen und Forschungseinrichtungen. Wer sich ganz gezielt über seinen Wunscharbeitgeber informieren möchte, der sollte sich dessen Homepage ansehen, denn immer mehr Firmen publizieren ihre Stellenangebote heute auch im Web. Teilweise sind sogar die erste Kontaktaufnahme oder die Bewerbung direkt über ein Online-Formular möglich.

Der Aufwand für Stellensuchende ist allerdings relativ hoch, denn sie müssen unter Umständen viele Seiten besuchen und auf Änderungen achten. Hilfe erhalten sie hierbei von einigen Stellenbörsen, die Firmen-Homepages überwachen und neue Ausschreibungen direkt per Link zugänglich machen. Die Stellenbörse "World Wide Jobs" oder die Jobbörse von Analytik NEWS (https://analytik.news/jobs/) bieten beispielsweise diesen wertvollen Service kostenlos an, wobei Analytik NEWS alle inserierten Stellenangebote auch als wöchentlichen E-Mail-Newsletter versendet.

Viele Unternehmen inserieren ihre Vakanzen zusätzlich oder sogar ausschließlich in speziellen Internet-Stellenmärkten wie "Jobware", "Jobpilot" oder "Stepstone" (Tabelle 1). Diese Dienste bieten eine komfortable Suchmöglichkeit in ihren teilweise mehr als 100.000 gelisteten offenen Stellen. Außerdem kann in der Regel ein kostenloser Newsletter abonniert werden, der wöchentlich oder täglich nur die zum eigenen Profil passenden Angebote direkt per E-Mail liefert - natürlich kostenlos. Über den Quickfinder-Service von Analytik NEWS (https://analytik.news/jobs/quickfinder.html) können die oben genannten Stellenbörsen und einige andere mehr übrigens mit einem einzigen Klick nach aktuellen Ausschreibungen für die Laborbranche durchsucht werden.

Immer mehr Unternehmen greifen heute für die Rekrutierung neuen Personals auf die Dienstleistungen spezieller Personalvermittlungsagenturen zurück. Diese wiederum publizieren Ihre Inserate zumeist in den oben genannten Internet-Stellenmärkten oder direkt in den speziellen Jobbörsen für Wissenschaftler und Ingenieure, von denen noch die Rede sein wird. Lohnen kann sich auch ein Blick auf die Homepages der Agenturen, von denen hier exemplarisch "Kelly Scientific Resources" (http://www.kellyscientific.de) und DIS AG (https://www.dis-ag.com) genannt werden sollen.


Name/URL Besonderheiten
Jobpilot Branchenübergreifender Stellenmarkt für Deutschland; Newsletter, eigene Bewerbung
JobScout24 Angebote aller Branchen aus ganz Europa; Newsletter, eigene Bewerbung
Jobware Angebote für Fach- u. Führungskräfte aller Branchen in Deutschland; Newsletter, eigene Bewerbung
Monster.de Weltweite Angebote aller Branchen; Newsletter, eigene Bewerbung
Stellenanzeigen.de Nationale und internationale Angebote; Newsletter, eigene Bewerbung
Stepstone Europaweiter Stellenmarkt aller Branchen; Newsletter, eigene Bewerbung
WorldWideJobs Europaweit größter privater Stellenmarkt mit Angeboten direkt von Unternehmens- Homepages

Tabelle 1: Ausgewählte branchenübergreifende Internet-Stellenmärkte


Um mehrere Stellenmärkte simultan durchforsten zu können gibt es einige so genannte Metasuchmaschinen, die gleich mehrere Jobbörsen mit den eigenen vorgegebenen Suchkriterien durchforsten, so dass einem wirklich fast nichts mehr entgehen kann. Der Marktführer "Jobworld" (http://www.jobworld.de) mit 800.000 Suchanfragen monatlich durchforstet insgesamt 35 Stellenmärkte und bietet darüber hinaus auch einen kostenloser Newsletter an. Erwähnt werden soll hier auch noch der "Jobturbo" der Zeit (http:/jobs.zeit.de). Im Dickicht der zahllosen Stellenmärkte sind diese Dienste eine wertvolle Hilfe, denn es ist mittlerweile wirklich schwierig überhaupt noch den Überblick zu behalten.


Google und Lycos ungeeignet

Die klassischen Suchmaschinen wie Google oder Altavista sind übrigens für die Suche nach offenen Stellen weitgehend ungeeignet, da aktuelle Angebote erst nach Wochen oder Monaten von den Suchmaschinen indexiert werden und außerdem viele Stellenausschreibungen in Datenbanken stehen, die für Suchmaschinen nicht zugänglich sind.

Lohnenswert kann auch ein Blick in die inzwischen zahllosen speziellen Stellenmärkte sein. Dort finden sich unter Umständen Ausschreibungen, die in branchenübergreifenden Stellenbörsen und Metasuchmaschinen nicht verzeichnet sind. Hier gibt es allerdings einen ziemlichen Wildwuchs und bei manchen Pages sind die gelisteten Stellen veraltet. Daher sollte man solche Dienste genauer unter die Lupe nehmen, kann man sich doch so unter Umständen einige Peinlichkeiten und unnötige Arbeit sowie die Kosten für eine Bewerbungsmappe sparen.

Von den zahlreichen für Ingenieure und Naturwissenschaftler interessanten Stellenbörsen sind die wichtigsten in Tabelle 2 zusammengestellt. Besondere Erwähnung verdienen die Angebote der Zeitschrift MTA-Dialog http://www.mta-dialog.de für den Bereich Medizintechnik sowie Analytik NEWS https://analytik.news/jobs/, wo ausgewählte Stellenausschreibungen direkt von den Homepages der Firmen, Institutionen und Forschungseinrichtungen aus Materialwissenschaft, Chemie, Pharma, Labor und Biotechnologie publiziert werden. Links zu zahlreichen weiteren Stellenmärkten (insbesondere internationale) finden sich auch unter https://analytik.news/links/offene-stellen/karrieretipps.html.


Eigeninitiative gefordert

Wer selbst aktiv werden will, sollte jene Stellenbörsen nutzen, die die Möglichkeit bieten, das eigene Qualifikationsprofil zu hinterlegen. Für den Stellensuchenden ist das kostenlos, interessierte Unternehmen werden beim Zugriff auf die Bewerberprofile zur Kasse gebeten. So ist gewährleistet, dass nur wirkliche Interessenten Kontakt aufnehmen. Jeder sollte aber im eigenen Interessen darauf achten, wo er inseriert. Nicht selten ist zu hören, dass Nutzer plötzlich mit irrelevanten Anfragen und dubiosen Angeboten bombardiert wurden.

Ein innovativer Weg, der inzwischen von immer mehr Stellensuchenden eingeschlagen wird, ist die Publikationen der eigenen Bewerbung inklusive eingescannter Zeugnisse auf einer eigenen Homepage im Internet, die man allerdings durch ein Passwort schützen. Schließlich handelt es sich ja zum Teil um vertrauliche Daten und niemand möchte ernsthaft, dass seine Zeugnisse plötzlich über Google gefunden werden. Dieser Weg der Bewerbung wird von Seiten der Personalabteilungen heute aber noch oft abgelehnt, weil er nicht der üblichen Form entspricht. Außerdem sollte man hier unbedingt auf ein wirklich ansprechendes Layout der Seiten achten, denn wie bei der Bewerbungsmappe zählt auch hier der erste Eindruck.


Name/URL Inhalte und Besonderheiten
Akademiker-online Stellenmarkt für Akademiker, auch Post-Doc-Stellen und Praktika
Analytik NEWS Angebote und Gesuche aus den Bereichen, Chemie, Pharma, Materialwissenschaft und Labor; Newsletter
bioberufe.de LifeScience-Stellenbörse des Verbands deutscher Biologen e.V.; Newsletter, eigene Bewerbung
Biotecjob Stellenbörse für den Life Sciences- und Pharma-Bereich im deutschsprachigen Raum; Newsletter, eigene Bewerbung
BioKarriere.NET
ChemieKarriere.NET
Angebote und Gesuche aus den Bereichen Life Science, Pharma, Chemie und Labor; Newsletter, eigene Bewerbung
DrArbeit.de Stellenbörse für Diplom- und Doktorarbeiten in Naturwissenschaft und Medizin
Industrie-Job.de Jobs für Ingenieure und Techniker in Deutschland; Newsletter, eigene Bewerbung
Ingenieurkarriere.de Deutschlandweiter Ingenieur-Stellenmarkt; eigene Bewerbung
Ingenieurprofil.de Stellenmarkt für das gesamte Ingenieurwesen; Newsletter, eigene Bewerbung
Ingenieurweb.de Stellenmarkt für techn. Fach- und Führungskräfte im deutschsprachigen Raum; eigene Bewerbung
MTA-Dialog Angebote aus den Bereichen Medizintechnik und Diagnostika; eigene Bewerbung und zusätzliche Publikation in Zeitschriften (MTA-Dialog, LABO)
Science-Jobs-De Angebote öffentlicher Forschungseinrichtungen; Newsletter, eigene Bewerbung

Tabelle 2: Spezielle Stellenbörsen für Ingenieure und Naturwissenschaftler


Fazit

Letztlich vollbringt auch das Internet keine Wunder. Das eigene Qualifikationsprofil muss zu den Anforderungen des potenziellen Arbeitgebers passen, und auch die klassischen Wege über Tagenszeitungen oder direkte Kontakte mit den Personalabteilungen sind keinesfalls überflüssig geworden. Bei den immer spezielleren Anforderungen der Arbeitswelt ist das Medium Internet heute unverzichtbar geworden, sowohl für Studienabgängern als auch für jeden Arbeitgeber.